Überdruckkammer bei diabetischem Fußsyndrom: Ein wichtiger Therapiebaustein

Dr. Maria Schmidt

Das diabetische Fußsyndrom gehört zu den schwerwiegendsten Komplikationen bei Diabetes mellitus. Die Überdruckkammer-Therapie hat sich als wichtige Säule in der Behandlung etabliert und kann in vielen Fällen eine Amputation verhindern.

Pathophysiologie und Wirkungsmechanismus

Bei diabetischen Wunden liegt eine Kombination aus:

  • Durchblutungsstörungen
  • Nervenschädigungen
  • Gestörter Wundheilung
  • Erhöhtem Infektionsrisiko

Die HBO-Therapie wirkt hier durch:

  • Drastisch erhöhte Sauerstoffversorgung im Gewebe
  • Verbesserung der Gefäßneubildung
  • Stärkung der körpereigenen Abwehr
  • Unterstützung der Wundheilung

Klinische Studienlage

Aktuelle Metaanalysen zeigen:

  • Reduktion der Amputationsrate um bis zu 60%
  • Signifikant bessere Wundheilung
  • Verkürzte Heilungszeiten
  • Kostenersparnis im Gesundheitssystem

Behandlungsprotokoll

Ein typischer Therapieplan umfasst:

  1. Initialphase

    • Tägliche Behandlungen
    • 20-40 Sitzungen
    • Je 90-120 Minuten
  2. Begleitende Maßnahmen

    • Wundmanagement
    • Diabeteseinstellung
    • Gefäßdiagnostik
    • Infektionskontrolle

Indikationen und Kontraindikationen

Besonders geeignet bei:

  • Chronischen diabetischen Wunden
  • Therapieresistenten Ulcera
  • Post-operativen Heilungsstörungen
  • Infektionsgefährdeten Wunden

Kontraindikationen:

  • Akute Lungenerkrankungen
  • Unbehandelter Pneumothorax
  • Schwere Herzinsuffizienz
  • Unkontrolliertes Fieber

Praktische Ergebnisse

Die Erfahrungen aus spezialisierten Zentren zeigen:

  • Heilungsraten von 70-80% bei chronischen Wunden
  • Deutliche Schmerzreduktion
  • Verbesserte Lebensqualität
  • Erhalt der Mobilität

Kosteneffektivität

Wirtschaftliche Aspekte:

  • Reduzierung von Krankenhausaufenthalten
  • Vermeidung von Amputationen
  • Geringere Folgekosten
  • Schnellere Wiedereingliederung

Empfehlungen für Betroffene

Wichtige Punkte für den Therapieerfolg:

  1. Frühzeitige Intervention
  2. Regelmäßige Wundkontrollen
  3. Optimale Diabeteseinstellung
  4. Konsequente Druckentlastung

Fazit

Die Überdruckkammer-Therapie ist ein wissenschaftlich gut belegter und wichtiger Bestandteil in der Behandlung des diabetischen Fußsyndroms. Die Kombination aus verbesserter Wundheilung und reduziertem Amputationsrisiko macht sie zu einer wertvollen Option in der modernen Diabetestherapie.